Charles Saust Nachrichten
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2024-04-25
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2018-12-26 21:47:18
Allemand - Deftiges Bauerntheater mit Schwung und Geist - die verkaufte Braut in München
Bedrich Smetanas Leben ist ein Zeitzeugnis des 19. Jahrhunderts mit dem Aufkeimen des Nationalismus und der Revolution des Bürgertums 1848. Geboren 1828, getauft als Friedrich wuchs Smetana in einem bürgerlichen Haus in Prag in deutscher Sprache in der österreichischen Monarchie auf, nahm aber das Gedankengut der Revolution und des wachsenden Nationalismus auf. Er lernte die tschechische Sprache und widmete sich der böhmisch tschechischen Kultur und dem Leben seiner Heimat. Seine spätere Taubheit führte zu einer Isolation, die sich im Ausdruck seiner Spätwerke zeigt. So ist auch seine Oper Die verkaufte Btaut Ausdruck seiner Auseinandersetzung mit dem böhmischen Brauchtum auf dem Lande, der Stellung der Ehe und Familie im dörflichen Leben. Aus einem Streit mit Frantisek Rieger, einem mächtigen Mann der Politik und Kultur, heraus über die Schwierigkeiten eine leichte böhmische Oper über das Landleben zu komponieren, war die Idee für diese erste Oper in tschechischer .Sprache geboren. Das Libretto […]
2018-05-21 22:52:48
Allemand - L'Italiana in Algeri in Salzburg - Unterhaltsame farbenfrohe Gratwanderung gesichert mit musikalischer Präzision
Es ist ihr Abend, es ist ihre Rolle, sie liegt ihr im Blut. Isabella, die emanzipierte kluge Frau, ihrer Reize bewusst und spielend einsetzend, dargestellt von Cecilia Bartoli, die Vollblut Italienerin, ein Wirbelwind an Energie und guter Laune. Dazu besitzt sie eine Mezzostimme, die über Umfang und Farbe verfügt, in der Flexibilität und Leichtigkeit erste Grenzen erkennen lässt. Sie fühlt sich wohl in der Inszenierung von Moshe Leiser und Patrice Caurier. Das Regieteam hat bereits mehrmals für die Leiterin der Salzburger Pfingstfestspiele gearbeitet. Meist bringen sie die Geschichten in aktuelle Zeitepochen vor aktuellem sozialen oder geschichtlichen Hintergrund. So auch hier. Unverkennbar befinden wir uns in der arabischen Welt. Vor der Ouvertüre hören wir bereits arabische Laute aus einem fernen Lautsprecher und zur Ouvertüre erleben wir das einfache Schlafzimmer von Mustafa und Elvira. Die beiden liegen im Ehebett, Elvira versucht ihren Gatten zu erregen. Der rennt aber nur abgetönt im altmodischen […]
2017-05-02 08:50:00
Claudio Arrau: A-moll-Klavierkonzerte von Grieg und Schumann (1963)
Verglichen mit Artur Rubinstein, Wilhelm Backhaus, Wladimir Horowitz oder Wilhelm Kempff, deren künstlerische Physiognomie eindeutig, ja manchmal geradezu übertrieben deutlich scheint, so als müsse jeder Künstler eine individuelle Kennmarke besitzen, umgibt den Pianisten Claudio Arrau ein Hauch von Außenseitertum, von Undurchdringlichkeit, von Geheimnis. Das Wort „Geheimnis“ möge nicht romantisch mißverstanden werden. Nichts Dämonisches, nichts Paganinihaftes ist mit im Spiel. Und wenn die Zeitgenossen Paganinis argwöhnten, daß es beim Auftreten dieses Geigers immer ein wenig nach Schwefel rieche und daß Paganini die G-Saite aus dem Darm einer verstorbenen Geliebten gedreht habe, so wären ähnliche Vermutungen im Hinblick auf Claudio Arrau und seinen Flügel verfehlt. Trotzdem: So nahe es liegt, bestimmte Interpretationsweisen als „typisch Rubinstein“, „typisch Kempff“, „typisch Horowitz“ zu charakterisieren, so schwer läßt sich heraushören, was denn nun „typisch“ sei für Arrau. Er betreibt keinen Kult der Individualität. Er verfügt über eine glanzvolle Technik, wie über eine Rüstung, die jeden Angriff, […]
2017-05-02 08:50:00
Claudio Arrau: A-moll-Klavierkonzerte von Grieg und Schumann (1963)
Verglichen mit Artur Rubinstein, Wilhelm Backhaus, Wladimir Horowitz oder Wilhelm Kempff, deren künstlerische Physiognomie eindeutig, ja manchmal geradezu übertrieben deutlich scheint, so als müsse jeder Künstler eine individuelle Kennmarke besitzen, umgibt den Pianisten Claudio Arrau ein Hauch von Außenseitertum, von Undurchdringlichkeit, von Geheimnis. Das Wort „Geheimnis“ möge nicht romantisch mißverstanden werden. Nichts Dämonisches, nichts Paganinihaftes ist mit im Spiel. Und wenn die Zeitgenossen Paganinis argwöhnten, daß es beim Auftreten dieses Geigers immer ein wenig nach Schwefel rieche und daß Paganini die G-Saite aus dem Darm einer verstorbenen Geliebten gedreht habe, so wären ähnliche Vermutungen im Hinblick auf Claudio Arrau und seinen Flügel verfehlt. Trotzdem: So nahe es liegt, bestimmte Interpretationsweisen als „typisch Rubinstein“, „typisch Kempff“, „typisch Horowitz“ zu charakterisieren, so schwer läßt sich heraushören, was denn nun „typisch“ sei für Arrau. Er betreibt keinen Kult der Individualität. Er verfügt über eine glanzvolle Technik, wie über eine Rüstung, die jeden Angriff, […]
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- Zeitleiste: Komponisten (Europa).
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