Eduard Schütt Nachrichten
russischer Pianist, Dirigent, Komponist
- Russisches Kaiserreich, Sowjetunion
- Pianist, Komponist, Dirigent
Letzte Aktualisierung
2024-03-28
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2020-06-12 13:04:23
Allemand - Webers "Freischütz" im Stream aus Dresden: Tradition und Klangschönheit
Es war im Februar 1945, da fiel die Dresdner Semperoper in Schutt und Asche, um erst 40 Jahre später wie der Phönix wiederzuerstehen. Das war 1985 und „Der Freischütz“ vom ehemaligen Hofkapellmeister in Dresden Carl Maria von Weber war damals die Eröffnungspremiere. Deshalb wollte man 2015, zum 30-jährigen Jubiläum des traditionsreichen Opernhauses dieses hier entstandene hingegen aber 1821 in Berlin uraufgeführte Werk des Komponisten wieder spielen. Und diese erfolgreiche Produktion war jetzt im Stream aus der Semperoper zu erleben. Deshalb lässt wohl Regisseur Axel Köhler die Handlung nicht während des Dreißigjährigen Krieges, sondern während des 2. Weltkrieges spielen: Zu sehen ist eine typische deutsche Villa, die allerdings ruinös und beschädigt wirkt (Bühne: Arne Walther). In der zweiten Szene sieht man eine typische, traditionelle Stube. Recht dämonisch gerät die „Wolfsschluchtszene“ mit Projektionen von fliegenden, schwarzen Vögeln, rasant dahintreibenden dunklen Wolken und bedrohlichen Baumstämmen. Erhängte schweben durch die Luft, bewaffnete Männer […]
2019-04-15 08:05:00
„Es gibt, glaube ich, keinen anderen Komponisten in unserem Jahrhundert, der es wie Bartók vermag, eine Reihe von Tönen auszuspinnen, so daß sie schweben und uns in einen zeitlosen Raum tragen - Melodie im wirklichen Sinne des Wortes.“ Auf welches Stück lassen sich Yehudi Menuhins schwärmerische Worte konkreter beziehen als auf den dritten Satz in Bartóks Violinsonate? In seiner eloquenten gesanglichen Vollkommenheit mutet dieser ebenso präzis wie schlicht mit Melodia überschriebene Satz gleichsam wie die Inkarnation des Begriffes Melodie an. Man ist gar geneigt, ihn als die schönste Musik Bartóks zu bezeichnen; manche Autoren der Vergangenheit ließen sich sogar zu der Behauptung hinreißen sie sei die schönste Melodie der abendländischen Musikgeschichte.Ungeachtet solcher sachlich unbrauchbaren Subjektivismen klingt in dieser Einschätzung aber doch die Erkenntnis über die unvergleichliche Konzentriertheit des in der Form eines vierzeiligen Liedes angelegten dritten Satzes an. Hier findet sich die für Bartók typische chromatische Melodieführung, in der raffiniert-subtile […]
2018-03-02 09:21:00
Es war schon eine merkwürdige Wendung des Schicksals, durch die der führende Kontrabassvirtuose des 19. Jahrhunderts entstand. Als Bürschlein von vierzehn Jahren hatte Giovanni Bottesini bereits als Chorknabe, Geiger und Paukist ein erhebliches musikalisches Talent entwickelt. Jetzt suchte sein Vater für ihn einen Ausbildungsplatz am Mailänder Konservatorium, wo aber nur zwei Stellen frei waren — für Fagott und für Kontrabass. Die Entscheidung fiel zugunsten des Kontrabasses. Binnen weniger Wochen bereitete sich der junge Bottesini erfolgreich auf das Vorspiel vor, und nach der für damalige Verhältnisse erstaunlich kurzen Zeit von vier Jahren verließ er, noch immer ein Teenager, das Institut mit einem Preisgeld von 300 Francs, mit denen man sein Solospiel ausgezeichnet hatte. Diese Summe verwandte er für den Erwerb eines Instruments von Carlo Testore, und dann begann die Reisekarriere dieses „Paganini des Kontrabasses.“Man sollte diese Anekdote nicht nur als kurioses Kapitel aus der Vita eines Wunderkindes betrachten, sondern auch als […]
2017-02-21 11:13:29
Berlin - Paul Lincke dirigiert mitten im Zweiten Krieg in Berlin ein Potpourri seiner populären Melodien («Berliner Luft») und «alles singt mit und rast vor Freude», wie sich der Komponist erinnerte. «Kinder, setzt euch wieder, es kommt noch was!», rief Lincke dem Publikum zu. Es kam sogar ziemlich dicke für die Reichshauptstadt im Bombenhagel der nächsten Jahre, vor dem Lincke schließlich nach Marienbad flüchtete, bevor auch sein Wohnhaus und sein Musikverlag in der Kreuzberger Oranienstraße in Schutt und Asche fiel. Dabei hatte der erfolgreiche und populäre Komponist der Kaiserzeit mit «Frau Luna» und dem «Glühwürmchen-Idyll», dessen Ruhm bereits langsam verblasste, lange versucht, auch mit den NS-Machthabern gut auszukommen, von denen er zwar nicht gerade verehrt (weil ja eigentlich «von gestern»), aber doch hofiert wurde. Sie benötigten immerhin jeden prominenten Künstler für […]
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