Francesco Maria Piave Nachrichten
italienischer Librettist und Regisseur
- Königreich Italien
- Journalist, Übersetzer, Schriftsteller, Librettist, Dramatiker, Dichter, Komponist, Songschreiber
Letzte Aktualisierung
2024-04-20
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2022-06-20 23:37:45
Allemand - Das Drama der Realitätsblindheit bei Nacht und Nebel
[…] fördert. Und weil dem Regisseur dieser Affekt offenkundig gefällt, dehnt er ihn danach auch auf die Lady aus, der das Blut nur so über die Oberarme schießt. Ständig werden von unterschiedlichen Akteuren Hände gerungen und Arme wie in einem Ballett der Einfallslosigkeit rotiert, was die Konzentration auf die musikalische Essenz nicht gerade befördert. 1846, im Jahr der Komposition von Macbeth für das Teatro La Pergola in Florenz, schreibt Verdi an seinen Librettisten Francesco Maria Piave: „Diese Tragödie ist eine der größten Schöpfungen des Menschen. Wenn wir daraus nichts wirklich Großes machen können, so wollen wir versuchen, mindestens etwa zu tun, was sich oberhalb des Üblichen bewegt.“ Verdis Unterfangen mit Shakespeare mag eine erste Hinwendung zum wahren Drama sein, das erstmals wesentlicher wird als der artifizielle Gesang, wie er im Belcanto eines Rossini und Bellini zuvor bestimmend ist. Das „Oberhalb des Üblichen“ liegt allerdings nicht in der Wahl des Stoffes. […]
2021-02-28 13:32:03
Allemand - Verdis "Ernani" in Palermo: Packende Racheschwüre und ein Fest der Stimmen
Ganze 22 Jahre lang stand Giuseppe Verdis „Ernani“ nicht am Spielplan des Teatro Massimo in Palermo. Jetzt kam das vierteilige Operndrama nach einem Libretto von Francesco Maria Piave, inspiriert von dem gleichnamigen Roman von Victor Hugo (Uraufführung: 1844 am Teatro la Fenice in Venedig) in semi-szenischer Form hier auf die Bühne und wurde ohne Publikum live gestreamt. Gewidmet wurde die Produktion vom Opernhaus dem unvergessenen Palermo-Tenor Vincenzo La Scola, der 1999 in dieser Rolle am Theater an der Piazza Verdi debütierte und vor zehn Jahren überraschend und erst 53 Jahre alt verstarb. Die komplexe Handlung des Werkes erzählt die erwiderte Leidenschaft von Ernani, dem Banditen, hinter dem sich der edle Don Giovanni von Aragon verbirgt, für die junge Elvira. Diese ist aber mit ihrem alten Onkel Don Ruy Gomez de Silva verlobt und wird gleichzeitig auch vom König Don Carlo, dem zukünftigen Kaiser, geliebt. Wie in jedem Drama wird das Spiel von Eifersüchteleien, Ehrenkodizes, unerbittlichen […]
2020-05-26 13:59:59
Allemand - Verdis "I due Foscari" aus Parma auf DVD: Grausamer, venezianischer Machtkampf
[…] weiß seine Frau Lucrezia Contarini mit Innigkeit aber auch dramatischer Attacke zu überzeugen. Ihr Sopran klingt jedoch zu wenig farbenreich. In der kleineren Rolle des Intriganten Jacopo Loredano, der sehr erfolgreich gegen die Foscaris werkt, lässt Giacomo Prestia mit kernigem Bass aufhorchen, er wirkt aber darstellerisch insgesamt zu wenig präsent. Der Grund für die raren Aufführungsmomente von Verdis sechster Oper, dessen Uraufführung 1844 in Rom stattfand, dürfte das wenig geglückte Libretto von Francesco Maria Piave sein. Es basiert auf dem gleichnamigen Drama von Lord Byron, in dem sich politisches Unglück mit menschlichem paart. Denn die Handlung vom venezianischen Dogen, der seinen Amtseid über alles stellt und seinen eigenen Sohn wegen des später sich nicht bestätigten Mordverdachts in die Verbannung schickt, was zum beider Tod führt, ist zum einem recht verzwickt und zum anderen eindimensional und ohne dramatische Höhepunkte. Zudem gibt sie wenig Raum für hellere oder gar freundliche Szenen. […]
2020-04-17 18:07:14
Allemand - Verdis "Ernani" auf DVD aus Monte Carlo: Intensive Racheschwüre
Gleich drei Männer wollen die gleiche Frau. Diese, Elvira, liebt natürlich nur den Tenor, den Banditen Ernani, wird aber auch vom jungen König Karl V. umgarnt und ist mit dem greisen Verwandten Silva sogar schon verlobt: Genügend erotischer Konfliktstoff, das Libretto von Francesco Maria Piave basiert auf Victor Hugo, und viele Möglichkeiten für eine szenische Umsetzung also. Wenn da nicht diese sehr krude, für heute grotesk anmutende und schwer nachvollziehbare Sache mit den Schwüren und der Ehre wäre, die über alles stehen und für die man sich im Bedarfsfall sogar selbst umbringen muss. Und so erscheint es doch nicht so leicht, Giuseppe Verdis „Ernani“ in Szene setzen zu können. Jean-Louis Grinda, gleichzeitig auch seit 2007 Operndirektor des hiesigen Hauses, wählt für die Produktion an der Opéra Monte-Carlo aus 2014, die jetzt kürzlich bei ARTHAUS Musik auf DVD Nr. 109344 erschienen ist, einen durchaus traditionellen Ansatz: Vor überwiegend roten Gemälden mit […]
oder
- Zeitleiste: Komponisten (Europa).
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