Günter Bialas Nachrichten
deutscher Komponist
Gedenken 2025 (Tod: Günter Bialas)
- Klavier
- klassische Musik
- Deutschland
- Komponist, Dirigent, Musikpädagoge, Hochschullehrer, Pianist
Letzte Aktualisierung
2024-04-25
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2021-10-02 07:58:33
[…] unwirklichen Charakter der Geschehnisse für den Betrachter weiter entmaterialisieren. Dabei sitzt man zunächst im Ambiente eines Varieté Theaters der 20er Jahre, historisch vor dem letzten großen Weltuntergang des Zweiten Weltkrieges. Doch bald öffnen sich in den Seitenwänden dieser Umgebung Leinwände, die auch als Projektionsflächen für unterschiedliche Videokunst zur Verfügung stehen, in Räume, die immer mehr Personal der Handlung freigeben, das von dann an physisch um die kreisenden Zuschauer agiert. Die Kostüme von Esther Bialas liefern dabei alle Phantasie, die ein Jugendlicher für diesen Ritt durch eine Comicwelt oder den daraus folgenden Albtraum entwickeln mag. Während des Zwischenspiels zum dritten Bild wechseln die Zschauer in das Große Haus des Mecklenburgischen Staatstheaters, um klassisch in den festen Theatersesseln des Hauses und im üblichen Abstand zur Bühne zu verweilen. Fürst Go Go wird gesungen vom Countertenor Georg Bochow, der als schwächlicher Charakter und bis zum Wahnsinn mit […]
2021-06-21 21:28:03
[…] wird zu immer weiter gehenden Spekulationen über die Irrungen und Wirrungen der Individuen angeregt und tiefgehender in die Untiefen der Persönlichkeiten gezogen. Eine äußerst gelungene, intelligente und zeitgemäße Umsetzung. Zusammen mit der Musik Mozarts von magischer Wirkungsmacht. Wie sollte denn die Umsetzung der verunsicherten Partner und ihre Verhaltensweisen heute sonst aussehen? Dabei greifen neben der hintergründigen und quirligen Personenführung das Bühnenbild von Sarah-Katharina Karl mit nervös blendenden Stelen, die Kostüme von Esther Bialas sowie das Licht von Sascha Zauner vorzüglich ineinander. Die Oper Hannover bietet ein junges, frisches Sängerensemble auf, das gesanglich und im Hinblick auf die besonderen Anforderungen des Konzeptes bestens überzeugt. Kiandra Howarth als Fiordiligi meistert die enormen Anforderung der koloraturreichen Partie bewunderungswürdig. Nina von Essen ist eine ebenso sichere wie spielfreudige Dorabella. Nikki Treurniet brilliert als selbstbewusste und neugierige junge Frau mit souveräner Stimmbeherrschung und selbstbewusster Bühnenpräsenz. Mit makellosem Tenor, brillanter Stimmführung […]
2021-03-01 23:31:28
Leidenschaftlicher symphonischer Architekt
Zum 100. Geburtstag des Komponisten und Musikvermittlers Robert Simpson Zu einer Zeit, als der kreative Krieg der 1920er-Jahre zwischen Avantgarde und Tradition zu einem Kalten Krieg der Ideologen erstarrt war, taten sich jene Komponisten bei den öffentlichen Meinungsbildnern schwer, die sich nicht klar abgrenzten von überlieferten Werten. Noch in seinem letzten Lebensjahr sagte mir Günter Bialas, nichts sei gefährlicher als „der Beifall von der falschen Seite“. (Interessant ist hier natürlich auch der aktuelle politische Bezug.) Jene Epoche der radikalen Ausgrenzung der vorgeblich Rückständigen aus dem ästhetischen Diskurs wurde in den 1950er-Jahren eingeläutet und verlief sich ab den 1990er Jahren in einem nicht enden wollenden Decrescendo – für viele Komponisten, die sich dem seriell-fragmentarischen Zeitgeist nicht beugen wollten, zu spät.
2020-11-11 22:01:05
Allemand - "Tri Sestri " im Stream der Wiener Staatsoper: Das stetige Fließen der ereignislosen Zeit
[…] Das Phänomen Zeit wird in dieser surrealen Inszenierung an der Wiener Staatsoper von Yuval Sharon, aus 2016, die jetzt im Stream zu Zeiten des zweiten Lockdowns gezeigt wurde, trotz der stetigen, zuerst reizvollen, im Zuge des Abends immer mehr nervenden, künstlichen Bewegtheit in ein Bild von lähmender Endlosigkeit gesetzt. . Subtil und meist mit gebotener Langsamkeit werden die Figuren geführt. Passiv oder hypernervös taumeln die Protagonisten zwischen den Requisiten herum. Die Ausstattung stammt von Esther Bialas. Über jede, kurz aufflammende Leichtigkeit wird sofort eine dicke Tuchent der Melancholie, Resignation und böser Vorahnung gebreitet. Jedenfalls ist es der Regie gelungen, den ruhigen Duktus der Musik zu erhalten. Diese liegt in den Händen ihres Schöpfers, denn der Komponist steht selbst am Pult eines Kammerensembles des Wiener Staatsopernorchesters, das seine Klänge ideal vermittelt. Die Sänger werden von einem zweiten, weitaus größeren Bühnenorchester, das von Jonathan Stockhammer geleitet wird, hinter den Kulissen in […]
oder
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