Hans Pfitzner Nachrichten
deutscher Komponist, Dirigent und Verfasser antisemitischer Schriften zur Musik
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Letzte Aktualisierung
2024-04-16
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2020-01-20 11:34:00
Wolfgang Fortner: Klavierlieder
[…] Werke einer „Kleinkunst“, der Intimität, auch der Introspektion. Als „Nebenprodukte“ sollte man diese Lieder insgesamt nicht einstufen. Dazu sind sie zu eigenständig, ist die Handschrift des Komponisten allzu deutlich spürbar — und sind Vergleiche mit umfänglicheren Werken der entsprechenden Perioden fast ausnahmslos möglich. Fortners Sensibilität für literarische Qualitäten zeigt sich in der Wahl der Texte — von Shakespeare, Eichendorff, Hölderlin über Hugo von Hofmannsthal bis Dylan Thomas und Pablo Neruda. Einflüsse von Richard Strauss, Hans Pfitzner, Hermann Reutter sucht man in diesen Werken vergebens — ganz entfernt wäre vielleicht Hindemith in den frühen Liedern auszumachen.In den 1933 komponierten Vier Gesängen nach Hölderlin kostet Fortner die Qualitäten der tiefen Stimmlage aus und wagt sich an so heikle und oft vertonte Gedichte wie An die Parzen und Hyperions Schicksalslied. Schon der junge Fortner zeigt hier Strenge, Klarheit, gebändigtes Espressivo in der Balance zwischen Akkordik und Linearität. Die Kraft des Deklamatorischen ist voll […]
2019-05-17 08:41:00
[…] die Passion des Künstlers« (Gilbert Schuchter). Walter Braunfels, 1946 Dieses Urteil eines seiner Schüler vermag auch erklären zu helfen, warum nach 1945 keine echte Rehabilitierung des Künstlers Braunfels möglich war, — dies trotz der Wiedereinsetzung in das Amt des Direktors der neu aufzubauenden Kölner Musikhochschule. Letztlich war es die traditionsverbundene musikalische Sprache der neudeutschen Romantik, welche eine adäquate Rezeption nach 1945 blockierte. Das Verdikt der Unzeitgemäßheit traf schließlich auch das Werk eines Kaminski, Pfitzner, Waltershausen, Weismann und anderer. Erst heute, 50 Jahre danach, scheint die Zeit reif für eine künstlerische Rehabilitierung des Komponisten Walter Braunfels, der vielleicht kein epochemachendes Genie, aber ein hochbegabter, redlicher und instinktsicherer Musiker des 20. Jahrhunderts gewesen ist.Während der Ära der Isolation im abgeschiedenen Überlingen am Bodensee entdeckt Braunfels das Genre der Kammermusik. Es entstehen die Variationen über ein altfranzösisches Kinderlied für zwei Klaviere (op. 46), die drei Streichquartette und das Streichquintett; sie wirken […]
2019-04-05 12:32:00
Als Bruno Walter (1876-1962) in seinen Lebenserinnerungen „Thema und Variationen“ (1947) festhielt, er sei kein Komponist, sondern bloß ein „Nachschaffender“, der „nur die Musik anderer zum Erklingen gebracht“ habe, tat er dies im Rückblick auf die lange Karriere eines der bedeutendsten Dirigenten, die das 20. Jahrhundert hervorgebracht hat. Wenn er aber zugleich von seinen Versuchen „als schaffender Musiker zu der Zeit, als ich mich noch dafür hielt“, berichtete, heißt das nicht nur, dass auch dem Achtundsechzigjährigen diese Erfahrungen noch als wesentlich für seine künstlerische Entwicklung erschienen, sondern dass er wenigstens in einer frühen Periode — zumindest auch — Komponist war.Die heute weitgehend verschwundene und nur noch von Ausnahmeerscheinungen wie Pierre Boulez und wenigen anderen verkörperte unzertrennliche Verbindung zwischen dem musikalischen „Schaffen“ und „Nachschaffen“, wie Walter es nannte, war in der Zeit um 1900 noch etwas, das durchaus als selbstverständlich angesehen wurde. Im Umfeld des jungen Musikers wären etwa Hans Pfitzner‚ Richard […]
2019-01-18 09:31:00
Max Reger, derselben Generation angehörend wie Arnold Schönberg und Maurice Ravel, war wie die ihm etwa Gleichaltrigen zu Beginn seiner Entwicklung vor die schier unüberwindliche Schwierigkeit gestellt, sich mit der Situation auseinanderzusetzen, die für das 19. Jahrhundert aus der Vielfalt der Beethoven-Nachfolge entstanden war. Dabei ist zu beachten, daß Reger bereits im Alter von 43 Jahren starb. Es war ihm somit ein Mozart nicht unähnliehes Schicksal beschieden, gerade noch den Anbruch einer neuen Zeit zu erleben. Dieser neuen Zeit, deren Gebot mehr war als der Wechsel von zwei Jahrhunderten oder gar nur zwei Generationen, oblag es, sich - in Weiterführung oder in Abkehr — über ihr Verhältnis zu Richard Wagner klarzuwerden. Die gerade vier Jahrzehnte, die Regers Leben umspannte, offenbaren, welche Entscheidungen in diesen Zeitraum fallen. Als Reger geboren wurde, schrieb der vierzigjährige Johannes Brahms seine Quartette op. 51. Als Reger starb, war im Disput zwischen Busoni und Pfitzner um eine […]
oder
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