Kasper Hassler Nachrichten
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2024-04-20
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2021-05-01 21:30:30
Allemand - Gounods „Faust“ an der Wiener Staatsoper: Reizüberflutende Szene trifft exzellente musikalische Umsetzung
Eine Metro-Station namens Stalingrad, die es wirklich gibt, ein Cola-Automat, eine altertümliche Telefonzelle, ein abgetakeltes Café in den Banlieues, ein Voodoo-Laden, wo der Teufel haust, eine schäbige Wohnung im ersten Stock, wo Marguerite zusammen mit Marthé wohnt. Man sieht auch einen Kirchturm mit Chimären, an Notre-Dame erinnernd: Und dieses Mini-Paris steht komprimiert auf einer Drehbühne (Bühne: Aleksandar Denic), wobei alles zusätzlich noch schäbig angekramt, voll Trash ist und völlig überfrachtet wirkt: So ist der neue „Faust“ von Charles Gounod an der Wiener Staatsoper optisch zu erleben, diesmal noch ohne Publikum und nur für einige wenige Journalisten. Aber so neu ist die Produktion auch wieder nicht, denn sie hatte schon in Stuttgart 2016 Premiere und wurde jetzt im Rahmen der Opern—Einkaufstour von Direktor Bogdan Roscic an die Wiener Staatsoper geholt. Zudem gibt es ständige Video-Einspielungen auf mehreren Leinwänden, meist live von mehreren Kameras, die von ständig neben dem Protagonisten störend […]
2021-02-23 22:08:43
Allemand - Keine wirklich "neue" Carmen an der Wiener Staatsoper
Bogdan Roscic ist mit dem Ziel angetreten, das Repertoire mit Arbeiten von Regisseuren anzureichern, die noch nie oder nur ganz selten an der Wiener Staatsoper inszeniert haben. Aber statt von diesen Neuproduktionen zu bestellen, kaufte er sich Inszenierungen ein, die nicht mehr wirklich taufrisch sind, sondern bereits an zahlreichen anderen Häusern gezeigt wurden. So geschehen auch jetzt bei Georges Bizets „Carmen“-Inszenierung von Calixto Bieito. Diese ist dem interessierten Opernfreund ja wirklich bekannt: Mittlerweile schon 22 Jahre alt und schon quer durch Europa gezeigt worden. Sie ist immerhin eine Produktion, die schon das Lob ernten konnte, „fulminant“ und ein „Klassiker“ zu sein. Bieito galt ja als Enfant terrible der 2000er Jahre, hat mit seiner "Carmen" eher ein Regietheater der milden Sorte geschaffen. Also war es wirklich wert die „alte“ Inszenierung mit den ästhetischen, folkloristischen, bunten Kulissen und Kostümen der in Wien liebgewordenen Inszenierung von Franco Zeffirelli, die 42 Jahre hier gezeigt […]
2021-01-02 20:57:10
Allemand - "Die Fledermaus" von Strauß zum schaumgebremsten Jahreswechsel in Wien
„Glücklich ist, wer vergisst“: Diese Nummer aus dieser Operette lässt sich auch topaktuell auf das problematisch schwierige alte Jahr 2020 mit der Pandemie ummünzen, das man am liebsten vergessen und komplett abschreiben möchte. Aber trotzdem spielt man sie, denn was wäre in Wien der Jahreswechsel ohne „Die Fledermaus“ von Johann Strauß. So wird diese auch diesmal traditionellerweise, wie jeden Silvester an der Wiener Staatsoper gezeigt. Aber eine unbeschwerte Stimmung für den Jahreswechsel will nicht so recht aufkommen, denn sie wird wieder ohne Publikum, ausgenommen einer Hand voll privilegierter Journalisten, gespielt und so musste man wieder einmal mit einem Live-Streaming vorliebnehmen. Und so fehlte wieder einmal das Feedback und auch die Lacher der Zuschauer, zu der ja die Meisteroperette animieren und die Akteure beflügeln sollen. „Ruhe! Wenn ein österreichischer Beamter in der Früh ins Büro kommt, will er seine Ruhe haben“: Auch solche Ansagen wegen des in der Zelle lautstark […]
2020-12-15 22:31:00
Allemand - Packend und abgründig: Henzes "Das verratene Meer" an der Wiener Staatsoper
Er selbst hielt sie für seine stärkste Oper, auch wenn sie bei der Uraufführung 1990 in Berlin durchfiel. Aber Hans Werner Henze (1926 - 2012) ließ nicht locker, überarbeitete sein „Schmerzenskind“, ließ das Libretto wieder zurück ins Japanische übersetzen und das Werk 2003 in Tokio nochmals konzertant aufführen. Damals hieß das Werk noch „Gogo No Eiko“ (Der Seemann, der die See verriet“) Für die Salzburger Festspiele 2006 hat der deutsche Komponist die Oper nochmals überarbeitet und rund eine halbe Stunde neue Musik hinzugefügt. Jetzt wurde das eher selten aufgeführte Musikdrama „Das verratene Meer“ an der Wiener Staatsoper erstmalig aufgeführt. Es sollte die erste, echte und neue Premiere der neuen Direktion Bogdan Roscic werden, denn die bisher gezeigten „Premieren“ waren alle schon irgendwo zu sehen. Aber Covid 19 machte einmal mehr der geplanten Unternehmung einen Strich durch die Rechnung und die Premiere fand unter den Ausschluss der Öffentlichkeit statt, wurde aber […]
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