Klaus Hirte Nachrichten
deutscher Opernsänger
- Bariton
- Opernsänger
Letzte Aktualisierung
2024-03-29
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2022-06-09 08:17:45
Allemand - Tristan in Halle - nur mit Gebrauchsanweisung.....
[…] durch die spätere Verbindung der Räume aber immer wieder spannende Dramaturgie erzeugt. Bei Biganzoli verharren, man mag es gar nicht glauben, alle fünf von Anfang bis Ende in ihren abgeschlossenen, nur nach vorn offenen Boxen, Tristan und König Marke oben und Brangäne sowie Isolde unten, wobei die rechts am Rand liegende Box von Kurwenal beide Stockwerke umfasst. In der Mitte ist ein Gang frei, in dem die Nebenrollen auftreten, also der junge Seemann, Melot, der Hirte und der Steuermann, als Konzertsänger alle im Frack. Denn sie sollen von den fünf Protagonisten nicht ablenkende Außenstehende sein, in gewisser Weise wie das Publikum, welches das Stück aus der Perspektive einzelner Figuren sieht und das Ganze dann im Kopf zusammensetzen soll. Denn jede Figur formuliert ihr Verhalten aus ihrer Welt heraus. So sieht man also ein kassettenartiges Bühnenbild nach Wolf Gutjahr vor sich, manchmal recht sinnvoll beleuchtet, als eine „Metapher für den Schmerz […]
2021-11-04 16:54:55
Allemand - Rheinoper - Tristan und Isolde - ein musikalischer Sonderfall
[…] auf zwei Ebenen konzipierte Bühnenbild von Heike Scheele musste erheblichen Raum an die Musiker abgeben. So kam es nur zu wenig Bewegung in der Szene, oft gar nur zu Rampensingen oder sogar Singen aus dem Sitz an einem langen Tisch im Mittelakt. Bei Markes Monolog geht der gute Hans-Peter König, ohnehin kein allzu begabter Sängerdarsteller, im Vordergrund auf und ab wie ein Eisbär im Zoo. Absurd wird es aber erst im 3. Aufzug, wenn der Hirte ein überaus geschäftiger Chefarzt ist, der büroktasich jede Regung des Patienten Tristan im Krankenhausbett aufzeichnet und einmal sogar eine Blutkonserve einhängt und erfolgreiche Wiederbelebungsversuche macht und dann noch fragt, als Arzt, „Was hat’s mit unserm Herrn?“ Was das sollte, kann wohl nur der Regisseur erklären. Kurwenal sitzt am, de facto, leeren Krankenbett, während Tristan unten an einer langen und bestens bestückten Bartheke über sein Schicksal sinniert, vokal bekanntlich äußerst fordernd. Zu einer Verletzung durch […]
2021-09-01 18:03:08
[…] der Partie meisternd, von romantischen Gesangslinien bis hin zu Sprechgesang und unmittelbarem Sprechen, beherrscht der Sänger eine unfassbare Skala an Fähigkeiten, die zusammen mit einer bezwingenden darstellerischen Intensität dem Abend eine fast übermenschliche, anrührende Erschütterung verleiht. Die Jocaste der Karolina Gumos, Merope von Susan Zarrabi, die Sphinx von Katarina Bradić sowie Mirka Wagner als innige Antigone vereinigen ein ausdrucksstarkes und erschütterndes Frauen-Ensemble auf der Bühne. Jens Larsen als Tiresias und Johannes Dunz als ausdrucksstarker Hirte führten mit intensivem Ausdruck die Gruppe der männlichen Darsteller an. Einen ganz eigenen Akzent in Spiel und Gesang vermochte Shavleg Armasi als Wächter zu setzen. Das Vocalconsort Berlin, Chorsolisten sowie der Kinderchor der Komischen Oper Berlin sind klangwirksam auf dem zweiten Rang postiert und vermochten den oratorischen Charakteristika der Partitur durch ihre exzellente, disziplinierte musikalische Umsetzung besonderen Nachdruck zu verleihen. Die Unausweichlichkeit der Szene wurde so umso beklemmender verstärkt. Das Orchester der […]
2020-05-29 21:50:09
Allemand - Wagners "Tristan und Isolde" im Stream der Wiener Staatsoper: Narkotisierender Klangkosmos
[…] im zweiten Akt gerät zur edlen Liedkultur und zum singulären Ereignis der beiden. Seifferts Wortdeutlichkeit ist exemplarisch ebenso wie jene von Albert Dohmen, der einen etwas knorrigen aber immer berührenden König Marke singt. Petra Lang singt die Brangäne nicht immer ganz ideal. Sie neigt fallweise dazu die Töne etwas anzuschleifen aber ihr „Nachtgesang“ ist ätherisch schön. Tomasz Konieczny ist ein wunderbarer Kurnewal mit feinem Timbre. Gabriel Bermudez ist ein kerniger Melot, Carlos Osuna ein schönstimmiger Hirte, Il Hong ein ebensolcher Steuermann. Der Chor des Hauses (die Einstudierung besorgte Martin Schebesta) ist als klanggewaltiger, sehr homogener Körper zu erleben. Entfesselnden Klangzauber und narkotisierenden Klangrausch von betörender Schönheit hört man aus dem Graben, den das Orchester der Wiener Staatsoper unter dem verlässlichen Altmeister Peter Schneider entfacht. Mit feinen Nuancen und Farbenreichtum, mit packend aufgebauten Spannungstürmen bis zu eruptiven Ausbrüchen wird mit vollem Einsatz und Spielfreude musiziert. Mit riesigem Jubel und […]
oder
- Zeitleiste: Lyrische Sänger.
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