Pavel Černoch Nachrichten
Letzte Aktualisierung
2024-04-17
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2022-02-25 18:23:53
Allemand - Janáček Jenůfa - Theater an der Wien: Intensives Leid und ausdruckstarke Leidenschaft
[…] ungemein bühnenpräsente Küsterin sowohl im Spiel wie auch im Gesang mit hochdramatischen Tönen aber auch vielen weiteren Nuancen. Die Großmutter Stařenka Buryjovka, die alte Burja, ist mit Opernlegende Hanna Schwarz passend für diese Partie besetzt. Ihren Enkel den trinkfreudigen und leichtfertigen Števa singt Pavol Breslik mit höhensicherem Tenor. Expressiv gestaltet ist die Szene, wie er übermütig dem Militärdienst entronnen, gleich einem Tier über die Dorfschönheit Jenůfa vor allen Dorfbewohnern herfällt. Dessen Stiefbruder Laca wird von Pavel Černoch mit schönem, klarem Tenor gesungen. Gut sind auch die vielen kleineren Partien, bei denen Valentina Petraeva als Karolka, Tochter des Dorfrichters, herausragt. Und die Titelrolle? Diese wird von Svetlana Aksenova, zweifellos eine Entdeckung, vielleicht eine Spur zu lyrisch aber insgesamt wunderbar und ungemein fassettenreich gesungen und dargestellt. Und der große Erfolg gründet sich schließlich auch in der orchestralen Umsetzung: Gespielt wird die Urfassung aus 1908 in Brünn, ohne Einbeziehung späteren Bearbeitungen und ohne spätere Glättungen. […]
2021-12-03 12:35:51
Carl Maria von Weber Der Freischütz Bayerische Staatsoper München 2.12.2021 Freischütz in München Kapitalistische Amokläufer statt Försterromanze Während des Lockdown hatte die Neuinszenierung des Freischütz von Carl Maria von Weber an der bayerischen Staatsoper im Februar 2021 im Stream Premiere. Nun steht sie auf dem Spielplan, live aber nur für eine pandemiebedingt beschränkte Zuschauerzahl zu erleben. Ein Zielfernrohr auf eine belebte Straße gerichtet, ein Schuss und ein Mann sinkt zu Boden. Schnell wird der Betrachter mit diesen Bildern durch Dmitri Tcherniakov wachgerüttelt. Der Regisseur verlegt die Försterromanze in einen nüchternen holzgetäfelten Konferenzraum mit einer gesättigten, ja dekadenten Partygesellschaft, deren Unterhaltung im Terror liegt. Dazu liefert der Regisseur zur Ouvertüre über der Bühne plakative Portraitbilder der handelnden Personen. Buchstabe für Buchstabe laufen Textbänder dazu, die Hintergründe zur Vorgeschichte erläuternd. Der schockierende Einfall am Beginn findet wenig Fortsetzung. Der Abend verliert an Spannung. Text und Umsetzung klaffen zu weit […]
2021-06-05 08:09:00
Allemand - Staatsoper unter den Linden präsentiert Saison 2021/22 unter dem Motto schlaflos
[…] ersten Arbeit an der Staatsoper. Die Produktion findet in Kooperation mit dem Theater Gessnerallee Zürich statt. Außerdem stehen bei LINDEN 21 die Publikumspremiere von Lucia Ronchettis PINOCCHIOS ABENTEUER für Kinder ab 6 Jahren, inszeniert von Swaantje Lena Kleff, auf dem Programm (12. Februar 2022) sowie eine Jazzlounge im Rahmen der BAROCKTAGE (13. November 2021).AUSGEWÄHLTE WIEDERAUFNAHMEN • Beethovens FIDELIO, dirigiert von Alexander Soddy mit Simone Schneider als Leonore und Rollendebüts von Matthias Goerne (Don Pizarro), Pavel Černoch (Florestan), Siyabonga Maqungo (Jaquino) sowie Victoria Randem (Marzelline) (August / September 2021) • Mozarts LE NOZZE DI FIGARO in der Regie von Vincent Huguet erstmals live vor Publikum unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim und mit u. a. Federica Lombardi, Anna Prohaska, Gerald Finley, Riccardo Fassi und Corinna Scheurle (September / Oktober 2021 sowie im Rahmen der FESTTAGE) • Wagners LOHENGRIN in der Regie von Calixto Bieito erstmals live vor Publikum, dirigiert von […]
2021-02-14 23:10:04
Allemand - Der Freischütz Staatsoper München Ein Märchen verliert im Jetzt seine Seele und Wirkung
Dmitri Tcherniakov ist bekannt für seine ausgeprägt psychodramatischen Analysen und Interpretationen der Charakter und Beziehungen der handelnden Personen. So fokussiert er sich auch in seiner Neuinszenierung von Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ an der Bayerischen Staatsoper nicht auf die romantische Märchenerzählung, sondern schält aus der Oper Fragen nach gesellschaftlicher Zugehörigkeit heraus. Er verlegt die Handlung in die Jetztzeit und siedelt diese in einer oberflächlichen, gesättigten Wohlstandsgesellschaft in einem reichen Unternehmermilieu an. Agathe hat sich von ihrem einflussreichen Vater Kuno losgesagt und möchte Max heiraten. Um in die hohe Gesellschaft aufgenommen zu werden, muss Max eine perfide Aufgabe bestehen. Wenig erinnert an das verzauberte Märchenmotiv, verbleibende Anleihen an das Jagdmilieu wirken verfremdend, unehrlich und lächerlich. Das Bühnenbild, ebenfalls vom Regisseur gestaltet, eröffnet den Blick in einen modernen Büroraum. Die drehbaren holzgetäfelten Wandpanele eröffnen ab und an die Aussicht auf eine Großstadt. In entsprechender Beleuchtung dient der Raum dem gesamten Abend […]
oder
- Zeitleiste: Lyrische Sänger.
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