Thomas Ebenstein Nachrichten
österreichischer Opernsänger
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Letzte Aktualisierung
2024-04-23
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2022-05-22 22:38:58
Allemand - Mussorgskijs „Boris Godunow“ an der Wiener Staatsoper: Musikalisch aufregend, szenisch fad
[…] Boris ab. Von eminenter Präsenz waren sowohl seine stimmlich kraftvollen als auch szenischen erschütternden Auftritte mit nobler Phrasierung. Vor allem seine Sterbeszene, in der er ergreifend von seinem Sohn Fjodor (tadellos: Margaret Plummer) Abschied nimmt, gingen unter die Haut. Der Russe Vitalij Kowaljow war ein sonorer, warm timbrierter Pimen, auch Dmitry Golovnin mit einem durchschlagskräftigen, Tenor als Grigori, der sogenannte falsche Dmitri, gefiel. Gut auch die vielen anderen Partien, die teils mit verlässlichen Ensemblemitgliedern besetzt wurden: Thomas Ebenstein als schmieriger Schuiskij, Dan Paul Dumitrescu als profunder Hauptmann, Stephanie Maitland als voluminöse Schenkwirtin und Ilja Kazakov als kraftvoller Bettelmönch Warlaam. Etwas blass: Ileana Tonca (Xenia) und Stephanie Houtzeel (Amme). Auch Sergey Kaydalov in der Partie des Schtschelkalow, und Evgeny Solodovnikov als Nikilitsch überzeugten. Der Chor der Wiener Staatsoper, verstärkt vom Slowakischen Philharmonischen Chor, einstudiert von Thomas Lang, war mit Klanggewalt und überwiegender Homogenität zu hören. Auch das Orchester der Wiener Staatsoper unter Sebastian Weigle sorgte für keine Längen, es musizierte vielmehr sehr differenziert in Dynamik […]
2022-02-09 16:20:21
Allemand - Benjamin Brittens „Peter Grimes“ an der Wiener Staatsoper: Im Teufelskreis des Außenseitertums
[…] so, dass sie mit ihrer gleißenden Soprankraft auch alle Stürme überstrahlt. Die hochgewachsene Norwegerin ist der neue Shootingstar der Opernszene. Man wird von ihr sicher noch viel im Wagner-Fach hören. Bryn Terfel verfügt auch als Kapitän Balstrode, wie immer, über eine enorme Bühnenpräsenz und singt ihn vokaler Wandelbarkeit und hoher Durchschlagskraft. Noa Beinart singt die Auntie ideal. Wolfgang Bankl ist ein stimmgewaltiger, recht gemütlicher Anwalt Mr. Swallow. Von den vielen kleineren Rollen gefallen besonders Thomas Ebenstein als fanatischer Prediger Bob Roles sowie Michael Arivony als kerniger Apotheker Ned Keen, die meisten kleineren Partien sind auch alle adäquat besetzt. Das Meer rollen und rauschen in den genialen Zwischenspielen des britischen Komponisten hört man spannungsgeladen beim Orchester der Wiener Staatsoper unter der exzellenten und energischen Stabführung von Simone Young. Subtile impressionistische Stimmungsbilder sind ebenso zu vernehmen wie exzessiv ausbrechende und tobende Stürme. Zum Schluss gibt es für alle Beteiligten einen […]
2020-12-20 17:21:14
Allemand - "Rosenkavalier" an der Wiener Staatsoper: Ein Ochs zum Niederknien
[…] sensible Feldmarschallin mit blühendem Sopran. Als schöne Frau mittleren Alters ist die östereichische Sängerin optisch der ideale Marschallin-Typ, darstellerisch vielleicht etwas zu zurückhaltend. Die attraktive Erin Morley hat die ideale Sophien-Stimme, nämlich schlank wie auch strahlend und sie spielt entzückend. Ihr Deutsch ist bemerkenswert. Daniela Sindram in der Rolle des Octavian ist leider sowohl stimmlich als auch darstellerisch etwas zu blass. Jochen Schmeckenbecher ist ein köstlich witziger, neureicher Herr von Faninal. Regine Hangler singt die Leitmetzerin ideal. Thomas Ebenstein zeigt wie immer einen überzeugend und scharfgezeichneten Valzacchi, Noa Beinart, seine neue Annina, muss noch in die Rolle hineinwachsen. Es fehlt ihr vor allem an komischem Talent. Wolfgang Bankl überzeugt als mächtig singender Polizeikommissär. Und eine wahre Luxusbesetzung der mit wunderbarem Timbre singende Piotr Beczala für die kurze Rolle des Sängers. Der Ausnahmetenor singt seine Arie hinreißend. Philippe Jordan am Pult des Wiener Staatsopernorchesters vermag bei den Musikern luxuriösen und üppigen Wohlklang zu verströmen. […]
2020-06-06 10:27:38
Allemand - "The Tempest" von Thomas Adès im Stream der Wiener Staatsoper: Magisches, zeitgenössisches Unterhaltungstheater
[…] nicht glauben, dass man solche Höhen und solche extreme Intervalle überhaupt bzw. sauber singen kann, die Adès für den Luftgeist Ariel erdacht hat. Aber Audrey Luna ist nicht nur schwindelfrei und kann sich nicht nur vollendet wie eine Tänzerin bewegen, sondern auch zwitschern und tirilieren wie ein Vogel und die stratosphärischen Koloraturkaskaden mit phänomenaler Bravour erklimmen. Adrian Eröd singt den Prospero mit edlen, eleganten und warmen Tönen und muss das Baritonregister auch völlig ausreizen. Thomas Ebenstein gibt den wie ein borstiges Fantasietier ausgestatteten, bösen und intrigantischen Caliban, der mit seinem Tenor auch in ungeahnte Höhen vorstoßen kann. Als Tochter des Prospero Miranda ist die im Spiel leicht überzeichnende Stephanie Houtzeel zu erleben, die aber mit wunderbar sanften Bögen und feiner Phrasierungen singt. Ihren Geliebter Ferdinand singt Pavel Kolgatin mit schönem, aber etwas zu kleinem Tenor. Als seinen Vater, den König singt Herbert Lippert einen gefühlvollen Trauergesang und wirkt etwas angestrengt. […]
oder
- Zeitleiste: Lyrische Sänger (Europa).
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