Jacob Reiner Podcasts
Letzte Aktualisierung
2024-05-10
Aktualisieren
2024-03-03 04:00:00
Dauer (h:m:s): 49:12
Ein Gespräch mit dem Kafka-Biographen Reiner Stach über einen modernen Klassiker, der nicht altert. 2024 ist Kafka-Jahr. Vor hundert Jahren starb er, kaum 41 Jahre alt. Seitdem ist Kafkas literarischer Ruhm nur gewachsen und mit den Ruhmeskränzen auch die Schwierigkeit, seinen Büchern unbefangen zu begegnen. Den Beweis dafür erhielt ich nicht nur in einer norwegischen Hafenstadt nahe dem Polarkreis, wo ich mich ins Café Kafka setzte und einsame Menschen bei der Lektüre von Büchern (Kafka?) beobachtete. Nein, der scheue, perfektionistische Prosakünstler, der nur einen Bruchteil seines Werks selbst veröffentlichte, ist längst als Popikone vereinnahmt worden, gilt als emblematischer Schrifsteller der Angst und Prophet totalitärer Überwachungswelten. Nicht ganz von ungefähr bringen Diktaturen, die lange nach seinem Tod entstanden, neue enthusiastische Kafka-Leser hervor. Mehr denn je scheint es, als hätte Kafka die Bürokratisierung der Macht im 20. Jahrhundert, die Kontrolle durch mächtige Institutionen und die Zerstörung der Intimität vorausgeahnt: In seinen Büchern ist sie so handgreiflich Wirklichkeit geworden wie bei keinem anderen Autor. Im Bücher-Podcast erzählt Reiner Stach, Autor der gefeierten dreibändigen Kafka-Biographie, nicht nur vom Kafka-Bild der Gegenwart und der einen oder anderen Absurdität, ob in den Social Media oder auf einem anderen Kontinent; der Spezialist erläutert auch seine Neuausgabe des Romans „Der Process“ im Wallstein Verlag und erzählt, warum sich Deutschlehrer so schwer damit tun, Kafka vernünftig im Deutschunterricht zu behandeln. Weg von dem Terror der Interpretation, rät Stach, hin zur humanen Lesehilfe und der neugierigen Lektüre. Denn so hätte Kafka gelesen werden wollen. Franz Kafkas Roman „Der Process“, herausgegeben und kommentiert von Reiner Stach, ist erschienen im Wallstein Verlag, hat 400 Seiten und kostet 34 Euro.
"Ich will immer bei euch bleiben" - ein romantisches Märchen über den Traum einer anderen, wirklich schönen Welt und die traurige Realität der Wirklichkeit. Lesung mit Reiner Unglaub
2023-01-15 04:00:00
Dauer (h:m:s): 37:07
Kai Spanke im Gespräch mit dem Autor Nicht nur kleine Begebenheiten, auch große Vorfälle und einschneidende Geschehnisse verdanken sich oft dem Zufall. Ob wir nach Jahren der Funkstille genau jenem Bekannten über den Weg laufen, an den wir morgens noch gedacht haben, oder ob ein gewaltiger Meteorit die Erde trifft, den Sauriern den Garaus macht und der Evolution eine neue Richtung ermöglicht – alles Reiner Zufall. Ebenso wie die Corona-Pandemie, die so, wie sie sich entwickelt hat, auch von Spezialisten nicht absehbar war. Philosophen und Juristen, Mathematiker und Psychologen sind dem Zufall schon lange auf der Spur. Nun versucht sich der Chemiker und Unternehmer Bernhard Weßling in seinem neuen Buch an einer Erklärung. Wie der Zufall in die Welt kommt, warum er häufig fatale, ebenso gut jedoch erfreuliche Konsequenzen haben kann, und was er mit Zuckerwasser und Mayonnaise zu tun hat, schildert Weßling in dieser Folge des Bücher-Podcasts. Die Adresse für Anregungen, Lob und Kritik
2021-12-05 06:00:00
Dauer (h:m:s): 50:10
Paul Ingendaay spricht mit der Übersetzerin Christiane Körner Mit „Leben und Schicksal“, dem 2007 auf Deutsch erschienenen Riesenroman des sowjetischen Schriftstellers Wassili Grossman (1905 bis 1964), ist der literarische Kanon des 20. Jahrhunderts um ein ungewöhnliches Meisterwerk erweitert worden. Jetzt liegt Grossmans unmittelbar vorausgehender, kaum weniger umfangreicher Roman „Stalingrad“ erstmals in zuverlässiger deutscher Übersetzung vor. Und wir sehen: Erst zusammen liefern die beiden Romane ein Porträt der Totalitarismen des vergangenen Jahrhunderts im Krieg. Erst jetzt sind Grossmans Beschreibungs- und Einfühlungskunst, sein scharfer Blick auf die Wirklichkeit und sein Humanismus ganz zu erfassen. Im Podcast spreche ich mit Christiane Körner, einer von drei Übersetzern des 1300-Seiten-Werks. Niemand kennt den Text so genau wie jene, die ihn vom Russischen ins Deutsche bringen. Und niemand weiß so genau, was sich bei den Ausnahmebüchern der Literatur – neben Mühen, Ächzen und Haareraufen – eben auch einstellen kann: das Glück des Übersetzens. Wassili Grossmans Roman „Stalingrad“ auf der Website des Claassen Verlags „Wie Menschen und wie Tiere sterben“: Paul Ingendaays Besprechung von Wassili Grossmans Roman „Stalingrad“ „Ein Vernichtungskrieg gegen die Bevölkerung“: Jochen Hellbeck über Zeitzeugenberichte, die vor Augen führen, was der Russlandfeldzug für die sowjetische Zivilbevölkerung bedeutete „Und das Unheil nahm in Stalingrad seinen Lauf“: Reiner Burger über eine Begegnung mit dem Zeitzeugen Walter Regula, der 1942 als Meteorologe die Luftbrücke zur Rettung seiner Kameraden in Stalingrad plante
oder
- Zeitleiste: Komponisten (Europa).
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