Laurent Pelly Nachrichten
Bühnenbildner, Bühnenregisseur, Kostümbildner
- Frankreich
Letzte Aktualisierung
2024-04-30
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2021-05-23 21:07:27
Allemand - Rossinis „Barbier“ in Klagenfurt: Eine spritzige Wiedereröffnung
[…] Bariton allzu sehr auftrumpft und so manche Feinheit vermissen lässt. Bei seiner berühmten Auftrittsarie schwebt er effektvoll auf einer Schaukel von oben herab. Mit wunderbar lyrischem, leichtem Tenor und bombensicheren Höhen singt Patrick Kabongo den Almaviva. Auch Tiziano Bracci (Bartolo) und Leonard Bernard (Basilio), wie auch der Männerchor des Stadttheaters Klagenfurt, dessen Einstudierung Günter Wallner besorgte, gefallen sehr gut. Mit leichter Hand und mit viel Witz hat Paul Higgins die Einstudierung der von Laurent Pelly erdachten Inszenierung der Opera buffa, eine Koproduktion mit mehreren anderen Häusern, besorgt. Klar und ohne Firlefanz wird die Geschichte erzählt. Die Personenführung ist immer punktgenau am Puls des Textes und der Musik. Gewisse Gesten sind exakt choreographiert. All dies erlebt man zwischen riesigen, aufgewölbten, vornehmlich leeren Notenblättern in verschiedenen Variationen, auch als Zwischenvorhänge und Gitterstäbe, die das Eingeschlossensein von Rosina symbolisieren. Stehende Ovationen! Dr. Helmut Christian Mayer
2021-04-15 06:42:25
[…] drei Geliebten ohne nennenswerte Überraschungen. Olympia in grell rosa Gewand, die unter dem unheilvollen Zauber ihrer Mutter stehende Sängerin Antonia in intensivblau und Giulietta – natürlich - in kurtisanenrot. Die Gestik und Darstellungsästhetik aller Sängerdarsteller ist grell und überzeichnet, wobei die Gesamtwirkung im Zweifel eher ins Satirische denn Dämonische changiert. Es gibt keinen expliziten Deutungsrahmen, wie etwa die Bedrohung durch gesellschaftliche oder soziale Entwicklungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wie bei Laurent Pelly 2018 an der Deutschen Oper Berlin, oder Barrie Koskys alkoholsüchtig-getränkter Albtraum an der Komischen Oper 2015 in derselben Stadt. In Zürich bewegen wir uns in einem gut verdaulichen, jeder individuellen Interpretation und Sichtweise des Zuschauers offenem Darstellungsangebot, das lieber nicht irritieren will. Auch an die Abstraktionsfähigkeit des Zuschauers werden keine Anforderungen gestellt. So muss der Tod Antonias inmitten ihrer weit-ausschwingenden Gesangslinie durch den Schreck eines auf der immer schräger gestellten Spielfläche taumelnden Flügels erklärt werden […]
2020-09-25 08:15:18
Allemand - Brillante Höhen Javier Camarena begeistert in Wien
[…] US Supreme Court Richterin Ruth Bader Ginsburg in dieser Rolle auf der Bühne auf.So weit ging der Einfall des Besetzungsbüros der Wiener Staatsoper nicht. Der fiel auf Maria Happel, eine gefeierte Schauspielerin. Ihr Auftritt wird zum Fremdkörper in der sonst sehr vergnüglichen Aufführung. Mit der technisch verstärkten Darbietung des berühmten Liedes von Edith Piaf Milord rieß der Faden der Handlung. Auch im Spiel fügte sie sich nicht wirklich in die intelligente und durchaus witzige Inszenierung von Laurent Pelly ein, erhielt aber vom Publikum viel Beifall. Evelino Pido ist am Pult ein ausgesprochener Spezialist des italienischen Faches und versteht es die feinen Details der Partitur herauszuarbeiten, militärisch zackig in würziger Parodie so wie feierlich getragen. Nie verlieren die Wiener Philharmoniker den Schwung und steuern zur Einlage von Maria Happel auch einen Schuß Big Band Klang dazu. Viel Applaus im deutlich reduziertem und trotzdem nicht ausverkauften Besucherkreis. […]
2019-02-11 08:42:46
Allemand - Lucia Premiere in Wien - kühl nüchtern abstrakt ein Abend ohne Donizetti
Warum gerade diese Regiearbeit von Laurent Pelly für die Oper in Philadelphia von Wien eingekauft wurde ist fraglich. In verschiedenen Interviews beschrieb der Regisseur seine Interpretation des Welterfolges von Gaetano Donizetti als Psychodrama um ein eingesperrtes, geistig verwirrtes und vom ebenso geistig verwirrten Bruder dominiertes Mädchen. Auch ihre grosse Liebe Edgardo nutzt sie nur für seine politischen Machtspiele. In der schwarz weiss gestalteten Umsetzung auf der Bühne vermisst der Betrachter aber all diese Überlegungen und sitzt drei Stunden vor einem durchgängig dunklen Bühnenbild des verschneiten schottischen Winters von Chantal Thomas gestaltet. Die hügelige Landschaft verwandelt sich verfremdend auch zum Innenleben des Palastes der Ashtons, der über transparente heruntergelassene Bühnenwände gefängnisartig angedeutet wird. Ein Farbtupfer wird der blutrote Teppich und eine Palastwand als billiger Effekt zur berühmten Wahnsinnsarie. Jegliche Personenregie fehlt und die Gestaltung der Kostüme ist einfallslos ein uniformiertes grau und die Männer in Gehröcke und Mäntel des 18. Jahrhunderts gesteckt. […]
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